Wir wollen mit der Rubrik: „Gesichter im Betriebssport“ fortfahren und stellen in dieser Ausgabe ein ganz besonderes Ehepaar vor, das eine gemeinsame Mitgliedschaft in der – damals noch BSG Sparkasse der Stadt Berlin West, heuteBSG Berliner Sparkasse, von 92 Jahren aufzuweisen haben.
Wenn jetzt die Namen Antje Köhler und Harald Knetsch zu lesen sind, kommt sehr wahrscheinlich bei vielen Personen „ach, natürlich, die beiden sind mir selbstverständlich ein Begriff“ in den Kopf. Verknüpft werden die Namen mit der Organisation in der Betriebssportgruppe, dem dortigen gemeinsamen Sporttreiben, der Fachvereinigung Freizeit-, Senioren- und Gesundheitssport, aber speziell mit dem Berlin-Marathon und vielen, vielen anderen Läufen, bei deren Organisation die beiden im Betriebssport und Berliner Laufsport gar nicht mehr wegzudenken sind.
Antje Köhler und Harald Knetsch haben durch ihre Tätigkeit bei der Sparkasse, der sie von der Ausbildung bis zum Ruhestand die Treue gehalten haben, neben nicht unbeachtlichen Karrieren den Weg zum Betriebssport gefunden. Sie haben sich von Anfang an engagiert und waren bereit, Verantwortung zu übernehmen und tatkräftig mit dafür zu sorgen, den KollegInnen mit dieser zusätzlichen ehrenamtlichen Arbeit den Betriebssport zu ermöglichen.
Ein kurzer Einblick in die sportliche Vita von den beiden:
Harald Knetsch fing 1964 seine Ausbildung bei der „Sparkasse der Stadt Berlin West“ an und trat 1973 in die BSG ein. Das bedeutet für das Jahr 2023 eine Mitgliedschaft von 50 Jahren. Seine sportlichen Aktivitäten liegen zum größten Teil beim Sportkegeln, Fitnessgymnastik und im Radsport. Sportabzeichen und Wertungskarten vom Radsportverband sind gern in Anspruch genommene Prüfkontrollen für die eigene Fitness.
1977 bis 1989 übernahm er den Vorsitz der BSG, konzentrierte sich dann auf die Karriere und ist seit 2007 wieder aktiv im Vorstand der BSG Berliner Sparkasse. 2015 übernahm er den Vorsitz, den er bis heute innehat. Im Betriebssportverband Berlin war er von 1989 – 1990 Mitglied im Präsidium.
Antje Köhler kann eine fast gespiegelte Funktionärs- und Sporttätigkeit aufweisen.
Sie trat 1980 in die BSG Berliner Sparkasse ein. Sie favorisierte die Gymnastikabteilung. Es hat kein Jahr gebraucht und Antje Köhler hat sich ehrenamtlich in der BSG im Vorstand engagiert. Zuerst als Beisitzerin, später als 2. Vorsitzende und Kassiererin. Und wie es so ist, wenn jemand in seinem Amt gute Arbeit leistet, wird es nicht ausbleiben, dass andere Gremien aufmerksam werden.
Und so wurde sie 1989 in der größten Fachvereinigung des Betriebssportverbandes, der Fachvereinigung Freizeit-, Senioren- und Gesundheitssport, in den Vorstand gewählt. Nicht überraschend, dass es das Amt der Kassiererin ist, bis heute. Und weil noch ein paar Stunden am Tag übrig waren, ist sie seit 2006 zusätzlich in der BSG Berlin-Brandenburg im Vorstand als Kassiererin tätig.
Der Betriebssportverband Berlin hat sie außerdem in ihrer Funktion als Kassenprüferin aus persönlicher Erfahrung sehr schätzen gelernt. Sie hat sich in den vielen Jahren (von 1997 – 2013) als äußerst kompetent, sachlich und ihr Amt sehr ernst nehmend gezeigt und ist ihr bis heute sehr dankbar, dass sie sich viele Jahre bei jeder Wahl trotz ihrer vielen anderen zeitraubenden Funktionen bereit erklärt hat, weiter zu kandidieren.
Wer sich nur ein wenig in der Materie „Finanzen im Verein“ auskennt, hat eine Vorstellung davon, welche Verantwortung im Amt der Kassiererin liegt. Die veraltete Vorstellung, dass KassiererInnen „Macht über die Kasse“ haben, ist eine etwas verkehrte Sichtweise. Im Gegenteil, der Kassierer hat eine große Verantwortung, muss im Steuer- und Vereinsrecht immer auf dem Laufenden sein und hat erhebliche Verpflichtungen gegenüber dem Finanzamt und dem Gesetzgeber. Man ist also zur Rechenschaft verpflichtet. Das gilt im Übrigen generell für einen geschäftsführenden Vorstand.
Beiden ist die Leidenschaft für den Laufsport gemein. Auszugsweise einige Veranstaltungen, an denen die beiden mitwirken: Helfer Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009, IRON-MAN 2013 und Leichtathletik-Europa-Meisterschaften 2018.
Regelmäßig Leitung eines Versorgungspunktes beim SCC für diverse Marathonläufe in Berlin, der City-Night, Avon-Frauen-Lauf, Velothon-Rennen und SwimRun in Rheinsberg, Mitorganisation des Deutschen Sparkassenmarathon 2018, Lichterkette um „25 Jahre Mauerfall“ etc.
Die sportlichen Aktivitäten von Antje Köhler: Wären mit „siehe Harald Knetsch“ ganz gut beschrieben. Fitnessgymnastik, Radsport mit den Leistungsprüfungen Sportabzeichen und Wertungskarten des Radsportverbandes.
Es ist bezeichnend für beide, dass sie sich selbst überhaupt nicht so wichtig nehmen, wie sie für den Sport, für den sie sich engagieren, sind. Beide leben den Sport, speziell den Betriebssport. Es ist für uns alle, die wir von ihrem Engagement profitieren, ein großes Glück, dass sich Antje Köhler und Harald Knetsch, die diese gemeinsame Leidenschaft für den Sport und das Ehrenamt haben, für den organisierten Betriebssport in Berlin einsetzen. Wir hoffen sehr, dass beide noch lange dieser Leidenschaft frönen, was ich nicht nur aus Eigennutz hoffe, sondern auch in dem Wissen, dass es beide von Herzen gerne machen.
Nun soll diese Beschreibung von zwei AusnahmefunktionärInnen nicht dazu beitragen, dass jemand, der sich vorstellen kann, sich für ein Amt in unseren Reihen zur Verfügung zu stellen, gleich wieder von seinem Plan Abstand nimmt, weil er sich dann doch überfordert fühlt. Im Gegenteil, es soll zeigen, dass die Palette unserer Kompetenzen im Ehrenamt sehr breit gestreut ist. Es soll sich jeder unserer FunktionärInnen selbst einmal bewusst machen, was sie täglich leisten. Willkommen ist jeder, weil jeder etwas einbringen kann.
Ein persönliches Wort an die beiden von mir: „Dankeschön“
Hartmut Kaven
Präsident