Das, was sich viele Verbände in ihren Reihen wünschen, hat der Betriebssportverband in seinen Fachvereinigungen bereits seit vielen Jahren – Frauen in den Vorständen. Eine von ihnen ist Doris Krönig. Auch sie seit vielen Jahrzehnten in ihrem Amt. Von 1973 bis 1980 Abteilungsleiterin der BSG rbb, die damals noch SG SFB hieß. Danach Vorsitzende des Gesamtvereins, dem sie bis 2019 vorstand.

In dieser Zeit war sie gleichzeitig aktiv in der FV Tennis. Seit 1986 ist sie Vorsitzende der FV Tennis und damit auch Mitglied im Erweiterten Präsidium des Betriebssportverbandes Berlin e. V. Und es war unter der Führung einer Frau, dass es im BSVB zum ersten Mal eine Fachvereinigung (damals noch Fachverband) gab, die sich an die Schaffung von eigenen Sportanlagen gewagt hat. Eine Erfolgsgeschichte, die bis heute Bestand hat. Unter der Führung von Doris Krönig entstand die Abteilung Sangerhauser Weg und damit die größte Tennishalle Berlins sowie der Bau eine 3-Feldhalle in Berlin Steglitz für die Abt. Klingsorstraße.

Dem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz verdankt die Fachvereinigung Tennis seine heutige Stärke und hat allen wirtschaftlichen Schwankungen und Einbrüchen getrotzt. Bis heute sind die Anlagen noch im Besitz bzw. werden durch die FV Tennis in Pacht betrieben. Natürlich hat sie das alles nicht allein geschafft. Das würde sie auch nie selbst von sich sagen. Aber es bedarf schon eines hohen Maßes an Diplomatie, Führungsgeschick, Intelligenz und Ehrgeiz, solche Visionen umzusetzen. Sie hat es immer verstanden, das Team um sich herum mit den entsprechenden Kompetenzen und Persönlichkeiten zu besetzen. Schließlich ging es bei all diesen Projekten nicht um einen geringen finanziellen Einsatz, der bei Scheitern schnell ausgeglichen ist. Hier ging es um Millionenbeträge und jahrzehntelange vertragliche Verpflichtungen, die man nicht mal so aus dem Ärmel schüttelt. Die Mittelbeschaffung und -verwendung ist ein Kraftakt, der ihr bis heute gelingt. Das eine solche Frau alle Ehrungen des Berliner und Deutschen Dachverbandes hat, steht außer Frage.

Im Gegensatz zu den anderen Fachvereinigungen in unserem Verband hat sie nicht nur in einem Vorstand die Aufgaben zu managen. Sie muss in der Führung der Fachvereinigung mit Vorständen aus vier verschiedenen Abteilungen Konsens erzielen. Eine schwere Aufgabe, zumal die Schwerpunkte und Probleme in den einzelnen Abteilungen unterschiedlich sind. Das Augenmerk muss neben der sportlichen Aufgabenerfüllung sehr stark auf der finanziellen Rentabilität der wirtschaftlichen Betriebe liegen. Damit steht und fällt alles. Diese hohe finanzielle Verantwortung wird von ihr schon seit so vielen Jahren mit einer Souveränität getragen, die man nur bewundern kann.

Und in diesem Fall darf man das Alter auch einmal ansprechen. Doris ist inzwischen 83 Jahre alt (nein, kein Schreibfehler) und aktiv wie seit Jahrzehnten. Unglaublich, aber wahr. Wir wünschen Dir weiterhin Gesundheit, Kraft und Erfolg.

Hartmut Kaven
Präsident